Entlebucher Milch geht in der Schokolade um die Welt
Initiative für mehr Geschmack, Tierwohl und Biodiversität
Aufgrund der Topografie und den klimatischen Bedingungen hat die Milchwirtschaft im Entlebuch eine grosse Bedeutung. Seit Generationen werden die Graslandflächen mit der Heuwirtschaft besonders schonend bewirtschaftet. Damit das so bleibt, ergriffen vor rund zehn Jahren 45 Entlebucher Bauern die «Bergheumilch-Initiative» und entschieden sich, ihre Kühe artgerecht mit Heu und Gras zu füttern, ihnen regelmässig Auslauf zu gewähren und sich für die Biodiversität zu engagieren. Sie wollten damit dem Kundenbedürfnis nach nachhaltig produzierter und geschmackvoller Milch Rechnung tragen.
Die Milch bringt den Geschmack
Kühe haben einen ausgeprägten Geruchsinn und nehmen Düfte wahr, die bis zu zehn Kilometer entfernt sind. So wählen sie ihr Heu und Gras wegen des Wohlgeruchs. Dieser wiederum manifestiert sich im Geschmack der Bergheumilch – die überdies doppelt so viele gesunde Omega-3-Fettsäuren enthält als herkömmliche Milch. Kein Wunder, schwören die Entlebucher Käser auf diese Milch, welche sie tagesfrisch und naturbelassen in ihrer Käserei zu Bergheumilchkäse und -butter verarbeiten. Kakaobohnen und Heu haben eines gemeinsam. Ihr Duft macht Lust auf mehr. So ist es naheliegend, dass auch Schokoladenhersteller und Confiserien die geschmackvolle Bergheumilch aus dem Entlebuch entdeckt haben. Max Felchlin produziert in Schwyz seit 2014 Schokolade-Ouvertüren mit Entlebucher Bergheumilch, welche Confiserien auf der ganzen Welt für ihre Premium-Milchschokolade verwenden. «Durch verschiedene Export-Aktivitäten konnte dieses Jahr der Bedarf von Entlebucher Bergheumilch-Pulver auf knapp 30 Tonnen verdoppelt werden», berichten Sepp Schönbächler von Felchlin und René Epp vom Biosphäremarkt anlässlich einer Kundenveranstaltung am vergangenen Freitag erfreut. Die Beiden haben das Schokoladen-Projekt vor acht Jahren initiiert und lanciert.
Patissiers zu Besuch im Oberlindenbühl in Schüpfheim
Im Rahmen einer Verkaufsoffensive werden dieses Jahr Verkäufer und Patissiers aus aller Welt in die Schweiz eingeladen. Während dem einwöchigen Aufenthalt entwickeln die Besucher im Schulungszentrum von Felchlin in Ibach SZ verschiedene Pralinen- und Dessertkreationen. Zum Abschluss erfolgt jeweils ein Besuch auf dem Hof Oberlindenbühl in Schüpfheim und anschliessend ein Stadtrundgang in Luzern wo verschiedene Schokoladengeschäfte besucht werden. Dieses Jahr profitierten bereits gegen hundert Besucher aus verschiedenen Ländern von dieser exklusiven Schulung. Am vergangenen Freitag erfolgte ein Besuch von einer Gruppe aus dem Nahen Osten. Neben einzelnen Verkaufsmitarbeitern waren es vorwiegend Patissiers, welche sich in einer Präsentation von Dr. Pius Hofstetter die Biosphäre Entlebuch und die Besonderheiten der Bergheumilch erläutern liessen und sich anschliessend bei der Degustation von Rohmilch, Käse und Bergheumilchschokolade vom Geschmacksunterschied überzeugen konnten. «Es ist höchst spannend, sich mit diesen Menschen auszutauschen» meint Hofstetter, welcher als pensionierter Landwirtschaftslehrer die Biosphäre und die Entlebucher Milchwirtschaft bestens kennt. Beim gemeinsamen Hofrundgang zeigen die Gäste jeweils viel Bewunderung für den vorzüglich geführten Betrieb und lassen sich die interessanten Ausführungen von Toni und Pia Schmid-Brun gerne näherbringen. Es werden zahlreiche Fotos geknipst und natürlich darf ein gemeinsames Gruppenbild nicht fehlen! Dank dem vorausschauenden und nachhaltigen Handeln der Entlebucher Bergheumilchbauern, entsteht neben Bergheumilchkäse auch geschmackvolle Schokolade und bringt die Biosphäre so in die ganze Welt.